Friedrichsfeld (2001: ca. 210 Einwohner)
Hauptstraße 1905
(Ansichtskarte im Familienbesitz)
Luftbild ca. 1975
(Quelle: Festschrift zur 200-Jahrfeier 1976)
Luftbild ca. 1999
(Quelle: Blessing)
23.03.1776 |
10 Familien (zusammen 41 Personen) aus den limburgischen Dörfern Mensfelden und Ennerich treffen in der Gemarkung Trendelburg ein.
Die Auswanderer aus dem Kurtrierischen Raum, die den dort drückenden Abgaben und Lasten entkommen wollten, hatten zunächst nach Preußen umsiedeln wollen. Mensfelder Abgesandte, die in Preußen die ihnen dort zugedachten Wohnsitze besichtigen wollten, machten auf dem Weg dorthin in Kassel Station.
Die Unterbringung der Familien erfolgte zunächst teils in Trendelburg, teils in Behelfshütten. Es begann der Bau der ersten 4 Häuser
(Steinhäuser), in denen zunächst alle Familien zusammen wohnten. Die Grundstücke wurden den Kolonisten zur Erbleihe überlassen.
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1777 |
Bau weiterer 6 Häuser aus Fachwerk. Zum so angelegten Dorf gehören außerdem 10 hölzerne Scheunen und Stallungen (für Kleinvieh), ein Backhaus und ein Brunnen. |
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30.4.1789 |
Erster Schullehrer (Georg Ludwig Lotze, mit Mutter und Geschwistern aus Hemeln zugezogen. Die Familie übernimmt Portionsgut 8 von Familie Steinbert). |
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1842 |
Das erste Schulhaus mit Lehrerwohnung wird erbaut. |
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um 1850 |
In Kurhessen wird das Erbleihewesen abgeschafft. Die Erbleihegüter wurden Privateigentum ihrer Besitzer. Die Belastungen wurden in Steuern umgewandelt bzw. abgelöst. Gleichzeitig verschwanden alle Vergünstigungen, soweit solche noch den Erbberechtigten zustanden. |
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20.05.1890 |
Ein starker Wolkenbruch geht in der Gemarkung nieder, die Wassermassen richten schreckliche Verwüstungen und großen Schaden an. Zwei steinerne Brücken wurden zerstört und zwanzig Zentner schwere Steine bis zum Trendelburger Bahnhof gerollt. Die Straße ist vernichtet und unpassierbar, an manchen Stellen kaum noch 1 m breit. |
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Frühjahr 1897 |
Die Gemeinde beginnt mit dem Bau einer Wasserleitung. Die Fertigstellung erfolgt im Sommer. |
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1914 - 1918 |
1. Weltkrieg |
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1914 |
Ein Transformatorenhäuschen für Elektrizität wird errichtet, infolge des Krieges erfolgt aber kein Weiterbau. |
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20.11.1920 |
Elektrisches Licht: Lichtleitungen und Hausanschlüsse werden ab Mai 1920 errichtet, am Samstag, den 20. November abends um 7 Uhr brennt erstmals elektrisches Licht in einigen Häusern, am Montag bekommen dann alle Leute ihren Anschluss. |
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22.07.1923 |
Einweihung des Ehrendenkmals an die im 1. Weltkrieg gefallenen Friedrichsfelder auf dem Friedhof (Die Kosten des Denkmals betrugen 1.646.980 Mark). |
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1924 |
Gründung des Turnvereins (seit 1950 geführt als Turn- und Sportverein TSV Friedrichsfeld). |
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1938 |
Die Hauptstraße wird durch österreichische Arbeiter mit einem Asphaltbelag versehen. |
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01.11.1939 |
Beginn des 2. Weltkrieges |
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11.09.1939 |
Evakuierte Saarbrücker werden in Friedrichsfeld untergebracht. Die Anzahl der Schulkinder erhöht sich dadurch von 10 auf 22. (Bis November 1940 kehren sie wieder heim.) |
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Anfang April 1945 |
Die Amerikaner rücken - über den Deiselberg kommend - nach Friedrichsfeld ein und besetzen den Ort. Die Friedrichsfelder suchen Schutz in ihren Kellern. Friedrichsfeld wird beschossen (Einschüsse in Haus Nr. 16). |
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08.05.1945 |
Ende des 2. Weltkrieges |
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25.05.1950 |
Neugründung des Männergesangvereins (Dirigent Lehrer Schulz). |
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Oktober 1951 |
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsfeld. 29 Gründungsmitglieder. |
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23.11.1952 |
Am Kriegerdenkmal auf dem Friedhof wird eine Gedenktafel für die Opfer des 2. Weltkriegs eingeweiht. Die Kosten wurden durch Spenden in der Gemeinde aufgebracht, die Tafel durch Bildhauer Hügues, Hümme, angefertigt. |
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1954 |
Turnhallenbau |
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1955 |
Im Rahmen der sog. "Beispielmaßnahme Trendelburg" wird in Friedrichsfeld eine Flurbereinigung mit Neusiedlung, Aufstockung und Aussiedlung begonnen. |
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18.12.1960 |
Einweihung der neu errichteten evangelischen Kirche. |
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03.11.1962 |
Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit Schlauchturm. |
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21.04.1962 |
Die Schulkinder von Friedrichsfeld fahren erstmals in die Nachbarorte in Jahrgangsklassen, aus der einklassigen Volksschule Friedrichsfeld wurde eine Klasse des Schulverbandes Diemeltal belegt mit einem 4. Schuljahr. |
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1966 |
Ausbau der Dorfnebenstraßen (Asphaltierung). |
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31.13.1970 |
Friedrichsfeld wird Stadtteil der Großgemeinde Trendelburg. |
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1976 |
200-Jahr-Feier der Ortsgründung. |
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1986 und 2001 |
Erweiterung der Turnhalle. |
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06.-08. Juli 2001 |
225-Jahr-Feier der Ortsgründung. |
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13.11.2004 | Einweihung des Jugendraums am Feuerwehrgerätehaus. | |
01.10.2006 | Die Turnhalle erhält im Rahmen eines Erntedankfestes und im Beisein einer Delegation aus Mensfelden den Namen „Trierlandhalle“ (obwohl oder gerade weil die Friedrichfelder früher oft nach der Herkunft ihrer Mensfelder und Ennericher Vorfahren als Trierländer bezeichnet worden: „In Trierland herrscht Wassersnot...“). | |
Herbst 2006 | Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms erfolgt der Rückbau der Reinhardswaldstraße (Bauminseln). Die Außenbereiche des Feuerwehrgerätehauses (mit Jugendraum) und der Turnhalle (mit Spielplatz und Friedhof) werden durch bauliche Maßnahmen (Trockenmauern usw.) und Anpflanzungen von Bäumen, Hecken und Sträuchern neu gestaltet. Beim Feuerwehrgerätehaus wurden ein Volleyballfeld und ein Basketballplatz angelegt. Der Spielplatz erhält eine Seilbahn. Auch im Wülmerser Weg und in der Mensfelder Straße werden Bäume angepflanzt, soweit die jeweiligen Anwohner sich nicht dagegen ausgesprochen haben. |
Quellen:
- Louis Wolff: Die Entstehung der Kolonie Friedrichsfeld im Reinhardswald, Cassel 1911
- Festschrift 200-Jahrfeier
- Festschrift 225-Jahrfeier
- Alte Schulchronik (ca. 1887-1910 und 1950-1965)
- Neue Schulchronik (1910-1943)