Trendelburg (Kernstadt, 2001: ca. 1200 Einwohner)
Ortsansicht Trendelburg 2000 (Foto: Schmidt - Informations- broschüre Trendelburg 2001)
Wappen der Stadt Trendelburg (Quelle: Festschrift zur 200-Jahrfeier 1976)
vor 1303 |
Erbauung der Burg, Errichtung der Stadtmauer und der Häuser |
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1303 |
erste urkundliche Erwähnung („Trindirberg“) |
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ab 1429 |
gehört die Burg den Hessischen Landgrafen |
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1443 |
ein Großbrand vernichtet einen Teil der Stadt und der Burg |
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1443-1462 |
Aufbau in der heute noch erhaltenen Form, ein zweiter Großbrand in 1456 richtet wiederum große Zerstörungen an und verzögert die Fertigstellung der Bauten |
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1462 |
1. Stadtverfassung mit Bürgermeister und Rat |
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1472 |
am 6. Januar beurkundet Landgraf Ludwig II. die Stadtrechte |
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1544 |
Das älteste vollständige Hausbesitzerverzeichnis enthält 86 Namen bei 87 Häusern (1568=95, 1585=100, 1600=105) |
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1604?1650? |
Bau einer hölzernen Diemelbrücke (vorher gab es nur eine Furt) |
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1618-1648 |
30-jähriger Krieg |
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1621 (?) |
Tillys Regimenter rücken in das Diemelland ein |
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1625 |
Anfang des Jahres sind in Trendelburg 100 Mann einquartiert |
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1626 |
sterben 318 Personen, über die Hälfte aller Einwohner |
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1631 |
Ende September ziehen sich Tillys Regimenter aus Westfalen an den Main zurück, Trendelburg wird von seinen Truppen erstiegen und zum Teil niedergebrannt |
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1634 |
Görge Grossberndt (geboren in Sielen) wird "wegen Feindgefahr in Hümme getauft" (Sieler Kirchenbuch) |
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1636 |
32 Menschen sterben an der Pest |
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1639 |
werden in der Stadt nur noch 50 Familien gezählt |
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1637 |
am 10. Mai wird Trendelburg vom Feind überfallen und ausgeplündert |
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1644 |
von ehemals 112 Häusern stehen nur noch 61 |
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1647 |
erneute Belagerung durch die Bayern |
1676 |
Umbau der Burg zum Jagdschloss des Landgrafen Carl von Hessen |
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1744/47 |
Ersatz der baufälligen Holzbrücke über die Diemel durch eine Steinbrücke (Finanzierung durch die Stadt (1/3) und aus dem Brückenzoll (2/3) |
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1750 |
die Stadt hat 485 Einwohner in 120 Häusern |
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1754 |
Ausbau der Bremer Straße nach Deisel |
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1756-1763 |
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1757 |
9. Juli: Einzug und Einquartierung französischer Truppen, die sich großzügig an den Vorräten bedienen und am nächsten Tag weiterziehen. Nach der Einnahme Kassels müssen viele Futterlieferungen nach Kassel, Paderborn, Hameln und andere Orte erfolgen. Im November rafft eine Rindviehseuche fast alles Rindvieh fort, "die Not war ungeheuerlich groß". |
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1758 |
Im März treiben die alliierten Truppen (Oberbefehlshaber Herzog Ferdinand von Braunschweig) die Franzosen bis an den Rhein zurück. Im August wird Trendelburg erneut von den Franzosen besetzt. Trupps hessischer Jäger schliessen Trendelburg ein und nehmen am 11. September die französische Besatzung gefangen. Im Oktober sind die Franzosen wieder Herren der Stadt, werden aber immer wieder von den alliierten Truppen bedrängt. Während des nächsten Winters bleibt Niederhessen von Freund und Feind frei. |
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1760 |
Im Sommer verschanzt sich der Herzog von Braunschweig mit seiner Armee (110.000 Mann) in dem flachen Bogen der Diemel zwischen Warburg und Trendelburg. In dieser Zeit entstehen die Schanzwerke an den Berghängen nördlich der Diemel. Besonders stark war der Gleudenberg oberhalb von Sielen befestigt, an dem mehrere Werke übereinander lagen. Lang anhaltender Stellungskrieg im Diemeltal, der von der Bevölkerung unsagbare wirtschaftliche Opfer forderte. (Zerstörung von Feldern und Gärten, Teuerung). |
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1761 |
Im März 1761 wird die schwere Artillerie der alliierten Armee, die bei der Belagerung der Festung von Ziegenhain (Ohm)
eingesetzt war, nach Trendelburg gesandt. Am 24. März "wurden um die Stadt viele Batterien und Schanzen-Gräben
gemacht, wo die besten Gärten ruiniert und über 2000 Obstbäume mit abgehauen wurden, weil sich die Alliierten hier
gedachten zu wehren". In der Stadt lagen manchmal 20 Mann in einem Haus. Die Not war so groß, dass die Soldaten unter
sich 76 Taler für die Armen der Stadt sammelten. |
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1762 |
Am 24. Juni geht die 57.000 Mann starke Armee Herzog Ferdinands in breiter Front zwischen Warburg und Liebenau über die Diemel und greift den zwischen Karlsdorf und Meimbressen stehenden 72.000 Mann starken Feind an. Die Schlacht bei Wilhelmsthal endet mit dem Rückzug der Franzosen nach Kassel und von dort nach Oberhessen. Damit verschwinden auch die Heere aus dem Diemeltal, aber Hunger und Not steigen auf das Äußerste. Es ist kein Zugvieh mehr da, so dass das Land nicht mehr bestellt werden kann. |
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1763 |
Als am 9. Februar das Friedensfest gefeiert wird, besteht die Hauptsorge darin, die Armen zu speisen. Wiederherstellung der Burggebäude. |
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1764 |
Verlegung der Burgtruppe nach Karlshafen, in Trendelburg verbleiben Justizamt und Renterei. |
1776 |
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Die Stadt leidet noch immer an den Kriegsfolgen und hat sich noch nicht soweit erholt, dass die gesamte Gemarkung wieder bewirtschaftet werden kann. In der Gemarkung Trendelburg wird auf Beschluss des Landgrafen Friedrich die "Kolonie Friedrichsfeld" gegründet, auch "um dem Nothstande der Trendelburger Gewerbe treibenden Handwerker und Tagelöhner zu Hülfe zu kommen". |
1845 |
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15. Februar: Baubeginn der Carlsbahn (Nebenstrecke der Friedrich Wilhelm Nordbahn) |
1847 |
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im Dezember fährt die erste Lokomotive auf der Carlsbahn von Hümme nach Karlshafen |
um 1850 |
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Allgemeine Auswanderungswelle, u. a. nach Nordamerika |
1868 |
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31. Januar: Großbrand, der 42 Wohnhäuser mit ihren Nebengebäuden vernichtet (= fast 1/3 der Stadt) |
1901 |
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Burg wird Privatbesitz, Umgestaltung zur Wohnburg |
1914-1918 |
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1. Weltkrieg – 35 Gefallene |
1939-1945 |
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2. Weltkrieg – 33 Gefallene, 5 Vermisste |
1949 |
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Eröffnung eines Hotels auf der Burg |
1965 |
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Hochwasser zerstört die steinerne Diemelbrücke |
1970 |
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31. Dezember: Zusammenschluss der Stadt Trendelburg und der Gemeinden Deisel, Eberschütz, Friedrichsfeld, Gottsbüren, Langenthal, Sielen und Stammen zur Großgemeinde Stadt Trendelburg |
1973 |
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Übergabe der neuen Diemelbrücke |
Zusammenstellung:
Helmut Großberndt, Friedrichsfeld.
Quellen:
Aufsatz von Willi Vesper aus der Festschrift zur 650-Jahrfeier in 1953
Informationsbroschüre der Stadt Trendelburg 2001